Fazit Teil 5
Biotech-Methoden führen zu Normierung und Selektion. Ziel ist der perfekte, leistungsfähige Idealmensch. Zukünftig Geborene werden einer Qualitätskontrolle unterworfen, um diesem Bild möglichst nahe zu kommen. Der Soziologe und Bioethiker James Hughes propagiert dafür sogar »genetic enhancement engineering« – gezielte Genmanipulation: »In Zukunft werden wir uns die Haare raufen über Eltern, die ihren Kindern die routinemäßige sichere und effektive Verstärkung von Gesundheit, Intelligenz und Funktionstüchtigkeit verwehren.« Die Maßstäbe für Krankheit werden immer weiter verschärft, häufig reichen bereits ästhetische Kriterien zur Selektion. Wer dem Ideal nicht entspricht, fällt zunehmend unter die Kategorie »nicht lebenswert«. Die Folge ist ein Sozialrassismus, der Menschen das Lebensrecht abspricht oder einschränkt. Die Verantwortung für diese Selektion wird subtil den Einzelnen übertragen. Es wird Druck ausgeübt, sich im Interesse der Kinder und der Gesellschaft Kontrollen zu unterziehen. Die Verantwortung für die eigene Gesundheit wird individualisiert. Es sind nicht gesellschaftliche Verhältnisse, die jemanden krank machen oder jemanden behindern, sondern die selbstverantwortete Vernachlässigung der Gesundheitsfürsorge. Gefragt ist Selbstkontrolle.
Schluss »